Lichttext August 2014
Lichtdesign
Ziel: U4-Haltestelle HafenCity Universität in Hamburg. Verwunderlich: Wir steigen aus der U-Bahn aus, bleiben unter der Erde auf dem Bahnsteig. Wir gehen nicht nach oben ans Tageslicht, sondern fahren nach 20 Minuten wieder die zwei Stationen zum Jungfernstieg zurück. Mit einem Lächeln im Gesicht.
Warum? Es liegt an den zwölf Leuchtcontainern, die seit über einem Jahr jedes Wochenende kostenlose Lightshows bieten. Zwischen 10 und 18 Uhr, zu jeder vollen Stunde startet das „Licht und Klangfeuerwerk“. Verdi, Bach und Brahms erklingen dann durch die Lautsprecher und die gigantischen Quader unter der Decke blinken rhythmisch in allen Farben.
Einige Touristen sind völlig überrascht und bleiben erstaunt stehen. Andere, wie meine Familie und ich, sind vorbereitet und warten mit gezückten Fotoapparaten auf der Zwischenebene, dass die Musik beginnt und die 280 computergesteuerten LEDs ihr Bestes geben. Wir werden nicht enttäuscht.
Die Hamburger Hochbahn hat mit ihrer neuesten U-Bahn-Station eine ganz spezielle Attraktion geschaffen. Im Kontrast zur wimmeligen, stets belebten Haltestelle Jungfernstieg wirkt die HafenCity Universität nicht wie ein funktionaler Umsteigetunnel, sondern eher wie ein begehbares, exklusives Kunstwerk.
Text und Fotos: Petra Nickisch, August 2014
Architekten: Raupach Architekten
Lichtplanung: Pfarré Lighting Design / D-Lightvision
Container-Design: Design Stauss Grillmeier
Container
Durch ihre Gestaltung soll die U-Bahn-Station HafenCity Universität die besondere Hafenatmosphäre der oberirdischen Umgebung widerspiegeln. Die zwölf Leuchtcontainer sind 20-Fuß-Standard-Containern aus Stahl nachempfunden, wie sie im Hamburger Hafen täglich be- und entladen werden. Für ihr exzellentes Lichtdesign haben die Planer schon mehrere Preise wie den International Lighting Design Award 2013 erhalten.