Lichttext Januar 2013

Lichttext Januar 2013

Meershirts

Shop-Besitzer werden? So einfach wie nie! Das dachte sich auch Webdesigner Boris Kohnke, dem es ständig in den Fingern juckt, neue Projekte anzuschieben. Zum Jahreswechsel 2012/13 sollte es nun der Aufbau eines neuen Online-Shops sein. Unter dem Motto „Per T-Shirt zum Deichgrafen“ lebt Boris seitdem seine Kreativität als Wortspieler und Designer aus. Im Interview erzählt er, wie es dazu kam.

Meershirt Shirts

Innerhalb weniger Tage hast du deinen Online-Shop erstellt.
Stimmt, die Umsetzung von Meershirt.de ging rasend schnell. Ich habe einfach die Web-Applikation von T-Shirt-Druckprofi Spreadshirt in eine Joomla- und dann in eine WordPress-Installation eingebunden. Ich glaube, am längsten hat danach das Ausdenken der T-Shirt-Sprüche gedauert.

Wie bist du denn überhaupt auf den Shop gekommen?
Ich bin ständig auf der Suche nach neuen Features für meine Reiseseite Eiderstedt.net. Vor ein paar Wochen kam mir die Idee, über die Seite etwas typisch Norddeutsches zu verkaufen. Warum nicht T-Shirts, die einen Bezug zur Küste haben und Touristen wie Einheimischen Spaß machen? An meinen eigenen Spaß habe ich dabei natürlich auch gedacht. Einen Webshop wollte ich schon immer einmal haben, doch bislang war mir die Einstiegshürde zu hoch: Lagerhaltung, Zahlungsabwicklung, Versand und so weiter. Solche Probleme fallen jetzt weg, denn all diese Aufgaben bleiben bei Spreadshirt.

Meershirt Screenshot

Das wäre doch vor 10 Jahren so leicht nicht möglich gewesen?
Das Shoppartnersystem von Spreadshirt besteht schon seit 2001. Ein interessantes Konzept. Zum einen verkaufen sie ihre eigenen T-Shirts und Kleidung zum Selbstgestalten, zum anderen stellen sie die technischen Tools bereit und fordern auf: Eröffne deinen eigenen Spreadshirt-Shop! Da gibt es schon lustige Beispiele wie die Hasenfarm oder Lowrez. Laut Angaben aus dem Spreadshirt-Forum sollen die besten Shops monatlich über 1.000 Euro mit ihren Shirts verdienen.

Und? Was verdienst du so mit deinem Shop?
Theoretisch rund zwei Euro pro verkauftem Produkt. Die Marge kann ich selbst festlegen. Aber bislang hat noch keiner zugegriffen, mein Shop ist ja noch neu. Bis zur Saison muss ich Meershirt jetzt bekannt machen. Ohne „Friesentorte“-Top oder „Wattschnecken“-Pulli sollte in diesem Sommer niemand an die Nordsee fahren …

Planst du schon eine neue Kollektion?
Jetzt steht ja erst mal das Angrillen vor der Tür. Auch auf Eiderstedt. Dafür habe ich mir fünf Designs ausgedacht, die ich in den nächsten Wochen aber noch deutlich aufstocken will. Meine Tochter konnte ich übrigens auch schon als Zeichnerin gewinnen. Von ihr ist die knallgelbe Strandkrabbe, also auf Plattdeutsch der Dwarslöper.

Interview: Petra Nickisch, Januar 2013
Fotos: Boris Kohnke


Spreadshirt

Kurz nach dem Startschuss im Jahr 2001 hält man das Spreadshirt-Konzept beim Kölner Businessplan-Wettbewerb NUK noch für ein „unrealistisches Geschäftsmodell“. Trotzdem behauptet sich das vom Leipziger Studenten Lukasz Gadowski gegründete Unternehmen im hart umkämpften Web-2.0-Markt und heimst 2005 den Deutschen Internetpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit ein. Heute kann Spreadshirt über 500.000 registrierte Shops vorweisen und ist in den USA sowie an mehreren europäischen Standorten vertreten.