Lichttext April 2011
Prinz Charles – Harmonie
Ja, ich verschlinge in der Gala den Klatsch über Kronprinzessin Mary und ihre süßen dänischen Zwillinge. Ja, ich musste vor dem Bildschirm auf meinen Rhabarberkuchen weinen, als Schwedens Victoria ihren Prinz Daniel geheiratet hat. Und ja, ich habe seit Neuestem echte Hochachtung vor Prinz Charles, der sein umfassendes, über Jahrzehnte gesammeltes Wissen, in sein Umweltbuch „Harmonie – Eine neue Sicht unserer Welt“ gesteckt hat.
Der Prince of Wales, der seit über 25 Jahren mit der Duchy Home Farm im Südwesten Englands einen Ökohof betreibt, ruft zusammen mit dem BBC-Journalisten Ian Skelly und dem Umweltconsultant Tony Juniper gleich im ersten Satz seines Buches zur Revolution auf. Zur Nachhaltigkeitsrevolution, denn „die Erde ist in Gefahr“. Einleuchtend und eindringlich fassen die Autoren, in deren Mittelpunkt der Prinz mit seinen persönlichen Erfahrungen steht, sowohl die bis heute bekannten Fakten zur Klimaforschung und Zahlen zu Ökosystem-Dienstleistungen als auch das Wissen der Urvölker und die Weisheit der alten Philosophen zusammen. Darauf aufbauend zeigen sie Lösungen, wie wir durch komplettes Umdenken wieder auf einen gesunden Weg kommen können – weg vom ungebremsten Konsum, hin zum naturverbundenen Gleichgewicht.
Vom Städtebau über Bildungssysteme bis hin zur Spiritualität und den Kreisläufen der Natur werden die unterschiedlichsten Bereiche unseres Lebens beleuchtet und man bekommt den Eindruck, dass Prinz Charles tatsächlich noch einer der wenigen Menschen ist, der einen Hauch von Überblick über unser kompliziertes Lebensgefüge besitzt. Wer hatte schon wie er das Privileg über Jahrzehnte mit den interessantesten Experten der Welt zu sprechen und sich rund um den Globus von Einrichtungen und Landstrichen aller Art, von vorbildlichen Umweltprojekten bis zu Katastrophengebieten mit eigenen Augen ein Bild machen zu können?
Er war dort, im Dharavi-Slum von Mumbai, dem größten Slum Asiens. Er war in New Orleans, zwei Monate, nachdem die Stadt von Hurrikan Katrina verwüstet wurde und er war auf Sri Lanka, wo der Tsunami Weihnachten 2004 großflächige Zerstörung anrichtete. Bei diesen Terminen hat der Thronfolger Großbritanniens nicht nur Hände geschüttelt und in die Kameras der Klatschpresse gelächelt, sondern er hat sich tiefgehend informiert. Genauso wie im Amazonasgebiet in Brasilien, wo er ein erfolgreiches Projekt zur Renaturierung entwaldeter Flächen besuchte oder in Kingston, Jamaika, wo eine seiner vielen Stiftungen ein Stadterneuerungsprogramm unterstützt, das erfolgreich auf traditionelle Bauverfahren zurückgreift.
Diese und überwältigend viele andere aktuelle Beispiele aus der Bionik, der alternativen Medizin, der ökologischen Landwirtschaft, führt Prinz Charles unermüdlich auf und bittet immer wieder darum, dass wir die Natur als unseren Lehrmeister betrachten, statt sie als Rohstofflieferanten auszubeuten.
„Wir können die Probleme des 21. Jahrhunderts nicht mit der Weltanschauung des 20. Jahrhunderts lösen“. Sondern indem wir uns einem ganzheitlichen Ansatz zuwenden und die besten Methoden aus der Vergangenheit mit unseren neuesten Technologien verbinden. Indem wir uns alle bewusst werden darüber, dass wir der Natur zurückgeben müssen, was wir ihr entnehmen. Indem wir das Intuitive neben dem Rationalen zulassen, Vielfalt statt Monokultur fördern.
„Es muss möglich sein, den erforderlichen Paradigmenwechsel einzuleiten“, schreibt er und sagt im Trailer zum Film „Harmony“ (der bereits im amerikanische Fernsehen lief und auch in die deutschen Kinos kommen soll): „Ebenso wie die Menschheit die Macht hatte, die Welt bis an den Abgrund zu führen, haben wir auch die Macht, sie wieder ins Gleichgewicht zu bringen.“
Text: Petra Nickisch, April 2011
Fotos: Riemann Verlag
Prinzessin Märtha Louise – Schutzengel
Um Engel dreht sich das Buch „Schutzengel begleiten dich“ der norwegischen Prinzessin Märtha Louise – trotz des Titels – nur am Rande. Zusammen mit ihrer Freundin Elisabeth Samnøy hat die Schwester von Kronprinz Haakon und Gründerin der Schule „Astarte Education“ eher ein Arbeitsbuch zur Begegnung mit sich selbst geschrieben. Über 20 Übungen und Meditationen leiten dazu an, seinen Herzschlag zu spüren, Widerstände auszuatmen oder fremde Energien auszuschleusen – um sich gegen Ende des Buches seines Schutzengels bewusst zu werden. Aus eigener Beobachtung stellen die Autorinnen außerdem zwei moderne Chakra-Systeme vor. Statt der sieben Hauptenergiezentren besitzen Indigokinder nur noch drei Chakras mit der selben Grundfarbe: Indigo. Kristallkinder haben diese drei Chakras zu einem großen Chakra vereint: dem Herzchakra. www.koha-verlag.de